Der Kampf um die Commons

Eine neue Internationale haben die Globalisierungskritiker nicht gegründet, aber der Kultur der Linken demokratische Impulse gegeben

Die Demokratie ist bedroht, aber niemand will es wahrhaben, bemerkte der portugiesische Romancier José Saramago vor einigen Jahren bitter. Wir würden von der Demokratie sprechen „wie von etwas, was existiert und funktioniert“, als ob wir einer unausgesprochenen Konvention genügen wollten. Dabei sei uns „nichts von ihr geblieben als ein Arsenal ritualisierter Prozeduren, harmlose Wortgefechte und Gesten wie in einer Art weltlichem Gottesdienst“.

Unsere demokratischen Möglichkeiten beginnen und enden an der Wahlurne. In ökonomischen Fragen besitzen wir kein Mitspracherecht, und unsere gewählten Regierungen verhalten sich zunehmend, als seien sie „Politkommissare“ der Wirtschaft. Unser aller Selbstbetrug, so Saramago weiter, bestehe darin, diese Gefährdung der Demokratie nicht sehen zu wollen.

Nicht zufällig wandte sich der Schriftsteller damit an eine Versammlung von Globalisierungskritikern in Paris. Das Anliegen dieser Bewegung ist seit ihrem ersten Auftritt in Seattle am 30. November vor zehn Jahren ein urdemokratisches: Sie fordert, dass in Angelegenheiten von allgemeinem Interesse tatsächlich die Allgemeinheit entscheiden soll.

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Empfehlenswert zum Thema  auch das CommonsBlog. Dort findet sich nicht zuletzt ein Beitrag von Elinor Ostrom.